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Suchtmedizin

Hinter Abhängigkeitserkrankungen stehen oftmals Lebensthemen, die behandelt werden können. Lassen Sie sich helfen.

Über uns

Die Abteilung für Klinische Suchtmedizin des Bezirkskrankenhauses Bayreuth ist eine Abteilung in der Psychiatrie. Wir behandeln alle Formen der Suchterkrankungen und sind dabei auch immer bereit, neue Strömungen in der Suchterkrankung zu berücksichtigen. Die Abteilung besteht aus drei Stationen sowie einem ambulanten Bereich mit aufsuchender Pflege und einer Substitutionsambulanz. Wir begegnen Suchtkranken respektvoll und unterstützen sie dabei, die Erkrankung zu erkennen und zu bewältigen.

Die Behandlungsdauer bei einer qualifizierten Entgiftung beträgt 21 Tage, bei anderen Abhängigkeitserkrankungen können längere Behandlungszeiten nötig sein. Im Anschluss kann eine Reha-Behandlung erforderlich werden, die wir beispielsweise in unserer Reha-Klinik in Hochstadt anbieten.

Eine Entzugsbehandlung allein genügt häufig nicht, um ein dauerhaft abstinentes Leben führen zu können. Bei einem Rückfall kann jeder Patient erneut aufgenommen werden, wenn er bereit ist, einen neuen Anlauf aus der Abhängigkeit zu unternehmen.

Die Aufnahme erfolgt nach der Terminvereinbarung durch den einweisenden (Haus-)Arzt oder durch Suchtberatungsstellen oder nach Terminvereinbarung durch den Patienten selbst. Bitte bringen Sie eine ärztliche Einweisung zur stationären Behandlung mit. Notfälle werden in Absprache mit dem diensthabenden Arzt auch sofort aufgenommen. Die Aufnahme von Paaren - in getrennten Zimmern - ist nach Rücksprache möglich.

 

Leistungen

Das pflegerisch-therapeutische Team setzt sich aus Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen zusammen. Es umfasst Ärzte, Schwestern, Pfleger, Psychologen, Sozialpädagogen, Ergotherapeuten und andere Mitarbeiter. Wir arbeiten im Team nach einem strukturierten Behandlungsplan.

Auf den Stationen der Klinischen Suchtmedizin finden qualifizierte Entzugsbehandlungen für Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängige, sowie Spiel- und Internetsüchtige statt.

Nähere Informationen zu den Krankheitsbildern finden Sie hier.

Unsere Therapieangebote in der Klinischen Suchtmedizin am Bezirkskrankenhaus Bayreuth:

  • Gesprächsangebote
  • Psychologische Einzelgespräche
  • Motivationsgruppe/Einzelgespräche
  • Informationsgruppe
  • Ernährungsberatung
  • Vorstellung externer Selbsthilfegruppen
  • Entspannungsverfahren
  • Muskelrelaxation nach Jacobsen
  • Akupunktur
  • Physiotherpeutische Anwendungen
  • Flankierende Behandlungsaktivitäten
  • Kognitives Training
  • Lebenspraktisches Training
  • Ergotherapie
  • Sport- und Bewegungshterpaie
  • Musiktherapie
  • Kochtherapie
  • Gespräche mit Angehörigen

Schwerpunkte

Die Ambulanz für Abhängigkeitserkrankungen ist Teil der Psychiatrischen Institutsambulanz am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Sie ist Bindeglied zwischen den regionalen Haus- und Fachärzten und den stationären, teilstationären und ambulanten Behandlungsinstitutionen. Dabei sind wir Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Abhängigkeitserkrankung.  In der Ambulanz für Abhängigkeitserkrankungen werden Menschen behandelt, die eine kontinuierliche Begleitung ihrer Abhängigkeitserkrankung wünschen und ihre Abstinenz stabilisieren wollen.

Die Arbeit in der Ambulanz für Abhängigkeitserkrankungen ist verhaltenstherapeutisch orientiert. Ein interdiszipliniertes Team legt gemeinsam mit dem Patienten die Behandlungsziele fest. Diese werden durch psychologische Einzel- und Gruppengespräche und -angebote, ärztliche Einzelgespräche inklusive Medikamentenverordnung, sozialpädagogischer Beratung, alltagspraktischer Unterstützuung, Ergotherapie, Sporttherapie, Entspannungsgruppen, Ernährungsberatung, regelmäßige Atemalkoholkontrollen und Drogenscreenings und durch Kooperationen mit verschiedenen Anlaufstellen des Suchthilfessystems erreicht. Auch die Angehörigen der Patienten werden in den Behandlungsverlauf einbezogen.

Der Renteneintritt ist ein neuer Lebensabschnitt. Und er kann etwas zum Thema werden lassen, das bisher nie Thema war. Mit dem Beginn des Rentenalters greifen Sie plötzlich verstärkt zum Alkohol? Oder nehmen mehr Schlaftabletten als gut für Sie sind? Trösten Sie sich mit regelrechten Kaufräuschen über die viele freie Zeit hinweg, mit der Sie nichts anzufangen wissen? Solange Sie körperlich fit sind, können Sie sich auch dann in der Klinik für Suchtmedizin behandeln lassen, wenn Sie älter als 60 Jahre sind.

Zwei Millionen ältere Menschen rauchen. 400.000 haben ein Alkoholproblem. Ein bis zwei Millionen nehmen regelmäßig psychoaktive Medikamente. Tendenz steigend. Das Suchthilfesystem in Deutschland bezieht sich allerdings vorwiegend auf jüngere oder berufstätige Menschen. Sucht verläuft in der Regel mehr im Verborgenen, wird häufig nicht wahrgenommen oder verharmlost. Ältere Menschen mit problematischem Alkoholkonsum werden im Hinblick auf frühe Maßnahmen oder eine suchtspezifische Behandlung unzureichend erreicht und versorgt.

Im Alter passen viele Menschen ihren Lebensstil und ihre Gewohnheiten der sich verändernden Gesundheit an. Wenn der Konsum von Alkohol und Tabak und der Gebrauch abhängig machender Medikamente jedoch unverändert beibehalten oder aus unterschiedlichen Ursachen verstärkt werden, ist dieses Verhalten nicht ohne Risiko. Für den alternden Körper werden Alkohol, Tabak und Medikamente zur gesundheitlichen Belastung. Nicht wenige ältere Frauen und Männer haben außerdem schon in der Vergangenheit Alkohol und Tabak risikoreich konsumiert und sind möglicherweise abhängigkeitskrank. Psychosoziale Faktoren wie Altersstress, Hilflosigkeit, Depressionen, Vereinsamung und Verlusterlebnisse begünstigen eine Suchtentwicklung im höheren Lebensalter.

Sucht und Alter ist ein großes Thema für unsere Gesellschaft. Es geht um die Frage, wie wir mit Menschen und Suchterkrankungen leben wollen und können. Wie wir Potenziale erhalten und fördern. Es geht um Bildung, Mobilität, Gesundheit und Versorgung, um die sozialen Beziehungen. Es geht um ein gemeinsames, verbindliches und sehr individuelles Vorgehen. Sucht kennt keine Altersgrenze.

Die Substitutionsambulanz ist Teil der Institutsambulanz am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Hier werden unter fachärztlich psychiatrischer Leitung derzeit zirka 100 Opiatabhängige in der opiatgestützen Behandlung, der sogenannten Substitution, mit Methadon und Buprenorphin betreut. Eine Behandlung mit Opiatersatzstoffen stellt unter bestimmten Voraussetzungen eine längerfristige Therapiealternative zu primär abstinenzorientierten Therapien dar.

Indikation zur opiatgestützten Behandlung:zwei Jahre Opiatabhängigkeit und

  • erfolglose Abstinenzversuche (Entgiftungen)
  • Abstinenzorientierte Therapie gegenwärtig nicht möglich oder weniger aussichtsreich.

Voraussetzung für eine Subsititutionstherapie ist eine gültige Krankenverischerung. Unsere Sozialpädagogen helfen im Rahmen der verpflichtenden psychosozialen Betreuung auch bei der Wiedererlangung einer Krankenversicherung.

Unter Substitution verstehen wir nicht die alleinige Versorgung mit einem Heroin-Ersatzstoff. Die psychosoziale Betreuung der Patienten in Form lebenspraktischer und therapeutischer Unterstützung ist zentraler Bestandteil der Substitutsionsbehandlung. Diese kann durch die Suchtberatung (Suchtberatungsstelle Bayreuth) oder im Bezirkskrankenhaus stattfinden. Voraussetzung dafür die die aktive Mitarbeit des Patienten. Vereinbarte Termine müssen eingehalten werden. Ziele der Substitutsionsbehandlung werden für jedes halbe Jahr vereinbart: Für diese Ziele werden konkrete Schritte geplant und gemacht. Eine langjährige Substitution ist häufig. Nach Ablauf von sechs Monaten wird immer wieder neu von allen beteiligten Parteien in einem Teamgespräch über die Fortsetzung der Substitution entschieden.

Die Medikamentenausgabe findet täglich, auch an den Wochenenden, in der Substitutionsambulanz am Bezirkskrankenhaus Bayreuth statt. Eine "take-home" Verordnung ist nur in begründeten Ausnahmefällen frühestens nach einem halben Jahr möglich.

Substitutionszeiten:
Montag bis Freitag 8 bis 11.30 Uhr
Samstag, Sonntag, Feierteage 9 bis 11.30 Uhr.

Wissenswertes

  • Wenn Sie eine Behandlung bei uns wünschen, müssen Sie sich telefonisch anmelden
  • Wir führen eine Warteliste
  • Die Aufnahme von Paaren ist nach Rücksprache möglich
  • Die stationäre Aufnahme erfolgt nach Terminvereinbarung mit Überweisung eines niedergelassenen Arztes
  • Die Kosten für eine Behandlung werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Bei Bedarf erfolgt eine Klärung vor Ort.
  • Besuchszeiten sind auf den Stationen der Klinischen Suchtstation zeitlich geregelt

Hilfe im Notfall

  • "Nummer gegen Kummer" kostenlos:
    Kinder- und Jugendtelefon: 0800-1110333, Elterntelefon: 0800-1110550, samstags Jugendliche beraten Jugendliche
  • Bundesweites Sorgentelefon für Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen beim DRK:
    Telefon 06062 60767. Zu erreichen Freitag bis Sonntag und an gesetzlichen Feiertagen in der Zeit von 08:00 bis 22:00 Uhr.
  • Bundesweite Sucht- und Drogen-Hotline (24 Stunden):
    Telefon 01805 313031 (14ct/Min., Mobilfunkpreise abweichend), www.sucht-und-drogen-hotline.de
  • Die Telefonseelsorge bietet eine kostenlose und anonyme Beratung rund um die Uhr und kann an geeignete Beratungsstellen weiter verweisen.
    Telefon 0800 1110111 oder 0800 1110222
  • Informationstelefon zur Suchtvorbeugung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):
    Telefon 0221 892031, auf Wunsch wird Ihnen hier eine Beratungseinrichtung in der Nähe genannt.

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