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News

Was bei einer Depression hilft

Angehörige und Freunde können Menschen, die unter einer Depressin leiden, helfen. Hier kommen ganz konkrete Tipps.

„Reiß‘ dich mal zusammen!“ Nein! Wer eine Depression hat, kann sich nicht eben mal „zusammenreißen“. Wer eine Depression hat, leidet unter einer ernst zu nehmenden Krankheit. Unter einer, die tödlich enden kann. Und das Schlimmste, was einem Depressiven passieren kann, ist, wenn er mit seiner Depression alleine bleibt. Das machte Dr. med. Stephanie Tieden, Oberärztin am Depressionszentrum des Bezirkskrankenhauses Bayreuth, bei einem Vortrag im Rahmen der Gesundheitsmesse deutlich. Und sie hatte Tipps für den Umgang mit Menschen, die unter einer Depression leiden.

 

Etwa 20 Prozent der Deutschen leiden einmal in ihrem Leben unter einer Depresssion – einer Erkrankung, die in jedem Lebensalter auftreten kann und die Lebensqualität des Betroffenen massiv beeinträchtigt. Zu den Symptomen, die über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen auftreten müssen, gehören gedrückte Stimmung, kein Interesse mehr an Dingen, die bisher Spaß gemacht haben, innere Leere, schnelle Ermüdung, Antriebsmangel, geringes Selbstwertgefühl, Schlafmangel, Appetitstörungen, Todeswünsche. Je nach Ausprägung dieser Symptome wird zwischen einer leichten, mittelschweren und schweren Depression unterschieden. Während leichte Depressionen sich spontan bessern können, müssen mittelschwere oder gar schwere Depressionen behandelt werden, so Dr. med. Stephanie Tieden. Dafür gibt es mehrere Ansätze: Neben Medikamenten und Psychotherapie (am besten beides kombiniert) gibt es bei schweren Depressionen auch spezielle Hirnstimulationsverfahren, mit denen Nervenzellen angeregt werden.  Andere Therapiemöglichkeiten sind Schlafentzug, Lichttherapie, Bewegungstherapie. "Wenn man lieber im Bett bleibt, weil man keinen Antrieb mehr hat, animiert das den Körper, erst recht keine positiven Botenstoffe mehr auszusenden“, eine halbe Stunde Spaziergang bringe hier schon viel, um nicht in eine Abwärtsspirale aus Stimmungsverschlechterung und Inaktivität oder Rückzug zu rutschen.

 

Auch Angehörige und Freunde können einem depressiven Menschen unterstützen – fühlen sich häufig aber hilflos, wie sie richtig mit dem Kranken umgehen sollen. Hier hat Ärztin Stephanie Tieden ganz konkrete Tipps:

 

Was ist hilfreich?

  • Lassen Sie den Kranken nicht alleine, signalisieren Sie Unterstützung.
  • Hören Sie zu. Ein offenes Ohr ist hilfreich.
  • Motivieren Sie den Betroffenen, zum Arzt zu gehen
  • Informieren Sie sich selbst über die Krankheit.
  • Bieten Sie ganz praktische Hilfe an, wenn ein stationärer Aufenthalt ansteht (Kinder betreuen, Tiere versorgen …).

 

Was hilft nicht?

  • Sprüche wie „reiß`dich zusammen“, „lach doch mal wieder“.
  • Wertende Kommentare. Depressionen sind kein persönliches Versagen!
  • Den Betroffenen in Watte packen. Erhalten Sie lieber den normalen Alltag aufrecht.
  • Sich selbst aufgeben und nur noch für den Betroffenen da sein. Auch wenn Ihr Angehöriger eine Depression hat, dürfen Sie selbst ohne schlechtes Gewissen Ihr eigenes Leben aufrecht erhalten und sich daran freuen.