Zum Hauptinhalt springen

Schrift vergrößern – so funktioniert's!

Sie möchten den Text auf der Webseite der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken vergrößern? Mit der folgenden Anleitung können Sie die Webseite beliebig vergrößern.

Anleitung für Windows-Nutzer

Um die Schrift zu vergrößern, benutzen Sie bitte die Tastenkombination
Strg +

Anleitung für Apple-Nutzer

Um die Schrift zu vergrößern, benutzen Sie bitte die Tastenkombination
cmd+

News

Malen gegen das Alleinsein

In die Welt seiner Fantasien / Dr. Lothar Franz zur Ausstellung von Volkmar Merkel

Jetzt, zum Jahresende, findet doch noch eine kleine Gemäldeausstellung im Rehauer Rathausfoyer statt. Natürlich hat die Corona-Pandemie eine richtige Vernissage unterbunden. Aber Volkmar Merkel aus Rehau nimmt die Besucher des Rehauer Rathauses trotz Allem mit seinen gut 20 zum Teil großformatigen Acrylbildern mit in die Welt seiner Fantasien. Und die sind weitgespannt, reichen sie doch um nur einige zu nennen, vom Hamburger Hafen, den Time Square in New York bis zu einer Van Gogh Kopie mit der Unterschrift „Cafe-Terrace“.

Andere Themen werden in Trilogien abgehandelt. So die je drei Bilder, die sich mit der Frage oder auch der Aussage, „MITDENKEN“ oder dem Thema „NACH-RECHTS“ befassen. Bei den Ideen oder Auslegungen wird dem Betrachter keine Grenze gesetzt. Natürlich finden sich als Denkanstöße in den jeweiligen Bildern besondere Beschriftungen. Nun, Volkmar Merkel ist ja in Rehau kein Unbekannter. Hat er doch bis zu seiner Erkrankung viele Jahre im Rehauer Martin-Luther-Haus den Bewohnern mit seinen Anleitungen zum Basteln und Malen zur Seite gestanden. Aber auch in der Rehauer Bezirksklinik hat Merkel manche Ausstellungen mitgestaltet.

Chefarzt a.D. Dr. Lothar Franz hat für diese Ausstellung im Rehauer Rathaus extra eine kleine Laudatio geschrieben. Deren Kernsatz lautet, male gegen das Alleinsein, künstlerisches Schaffen gegen die Bedrängnis der Psyche. Aber ebenso auch mit dem Wegweiser: Malen, ein Weg aus der Depression. Ein Weg, den Volkmar Merkel erfolgreich bestritten hat.

Merkel gestaltet diese Ausstellung nicht allein. Gibt er doch Stella Raab, als einem ihm sehr nahestehenden Nachwuchstalent, die Möglichkeit, zwei ihrer Bleistiftzeichnungen, seinen farbigen Acryl-Werken beizufügen. Sie verfolgt natürlich ein ganz anderes Metier, tendiert sie doch in Richtung technische Darstellungen, ganz im Sinne ihres Berufswunsches als „Designerin“. Wie Anna Roth von der Stadtverwaltung Rehau, als Organisatorin der Ausstellungen, erklärte, sind die Bilder von Ende November bis Mitte Januar 2021 der Öffentlichkeit im Rathausfoyer zugänglich.

 

Malen gegen das Alleinsein, künstlerisches Schaffen gegen die Bedrängnisse der Psyche.

Keinem Menschen, den ich in den vergangenen Jahren erst kennenlernen und dann begleiten durfte, ist das besser gelungen als Volkmar Merkel. Ohne eigene Schuld durch Depressionen und durch eine neurologische Systemerkrankung wurde er aus einem erfolgreichen Arbeitsleben gerissen. Danach stand er einem anfangs eher verständnislosen Umfeld gegenüber. Aber es fanden sich neue Freunde, nicht nur Helfer, und er fand, inspiriert durch die Möglichkeiten einer modernen Kunsttherapie zu einer künstlerischen, selbstbestätigenden Ausdrucksform, die die Besucher im Rathausfoyer begeistern dürfte.

Gefesselt an die Wohnung, die zum Atelier wurde, weitgehend sogar zur Fortbewegung auf den Rollstuhl angewiesen, lässt er heilsame Botschaften entstehen. Vor allem die Tryptichen, man könnte sie auch fortlaufende Trilogien nennen, zeigen das scheinbar grenzenlose Potential unseres Menschseins auf, bis es durch unser ureigenstes Handeln doch an gefährliche Grenzen stößt. Prophetisch, warnend und Mut machend zugleich. Mut machen vor allem die farbenfrohen Bilder, etwa von New York, entstanden aus Reiseerinnerungen. Hier zeigt sich im Übrigen auch die allgegenwärtige Aktualität seiner Werke – die wie Spalten anmutenden Häuserschluchten von Manhattan kontrastieren zur prachtvoll strahlenden, die Stadtteile verbindenden, Brooklyn Bridge.

Selber Autodidakt fand Volkmar Merkel auch noch Zeit, die Enkelin seiner Lebensgefährtin an die Schönheit eigenen bildnerischen Schaffens heranzuführen und sie zunehmend für einen Beruf für Kunst und Design zu interessieren. Auch einige ihrer „Erstlingswerke“ werden ausgestellt.

Die Ausstellung kommt genau zur rechten Zeit. Die Einschränkungen zu Covid19 machen es notwendig, Auswege aus der drohenden Depression und Isolation zu suchen.

Volkmar Merkel hat lange vor der Pandemie einen vielversprechenden Weg eingeschlagen.

Lothar Franz

 

Weitere Infos unter www. stadt-rehau.de