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Kunstprojekt: Steine abtragen - und Vorbehalte

Vorsichtiges Klopfen zunächst, nach den ersten Versuchen werden diese beherzter. Steine bröseln und brechen weg – und am Ende ist da Kunst. Und es hat sich noch mehr gelöst, als nur ein Teil des Steines. Auch in der Psyche der Patienten scheint sich etwas gelöst zu haben. Diese Rückmeldung erhält Michael Friedrich, Psychologe an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters nach einem Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern lief.

13 Studierende werkelten im Rahmen ihrer Ausbildung knapp drei Tage mit Patientinnen und Patienten den Kinder- und Jugendpsychiatrie. Eine Initiative der beiden Dozenten Martina Friedrich und Armin Bühl. Der Plan: Jeder Studierende arbeitet zusammen mit einem Patienten an je einem großen Ytong-Stein, der Patient entscheidet, was gemacht wird. Die Vorgabe: keine. Und nach erster vorsichtiger Annäherung entstanden so die wertvollsten Arbeitsgruppen und die tollsten Kunstwerke, die nun das Außengeländer der Kinder- und Jugendpsychiatrie zieren.

Michael Friedrich spricht von einer sehr wertvollen Zusammenarbeit an diesen Tagen, für beide Seiten. „Man hat richtig gemerkt, wie beide Seiten den Menschen in ihrem jeweiligen Gegenüber erkannt haben.“ Die Patienten haben sich geöffnet, bei den Studierenden verschwanden Berührungsängste, sie lernten psychisch kranke Jugendliche in einer anderen Lebenslage kennen, als sie es im schulischen Umfeld wäre. Friedrich: „Und diese Kombination aus Gespräch und psychomotorischer Arbeit hat allen gut getan.“

Fortsetzung möge folgen.