Zum Abschied gab es Briefe aus der Vergangenheit. Vor fast genau drei Jahren sahen sich die jungen Frauen und Männer, die jetzt ihr Examenszeugnis verliehen bekommen haben, vor der großen Herausforderung Pflege. Und eine ihrer ersten Aufgaben an der Berufsfachschule war ein Brief an sich selbst. Sie sollten über ihre Erwartungen, über ihre Ängste, über die Zukunft, über ihre Ziele schreiben, berichtete Alexandra Böhmer, die zusammen mit Ivonne Walter den Kurs 65a leitete. Und heute? Heute lesen sie von diesen Zielen und Ängsten und sehen auf die vergangenen drei Jahre zurück. Manches hat sich erfüllt, anderem lagen Hürden im Weg - spannend, so ein Blick zurück. Die beiden Examinierten Maxima Popp und Kevin Jandl erzählten, dass ihnen schon damals klar gewesen sei, sich für einen wichtigen und herausfordernden Beruf entschieden zu haben. Dass diese Berufung aber auch so prägend sein würde, hätten sie damals noch nicht abschätzen können. “Wir haben viel gelernt. Nicht nur Fachwissen, sondern auch, was Menschlichkeit ist.”
Sebastian Ditschek, Standortleiter des Bezirkskrankenhauses Bayreuth, kann das nachvollziehen, er hat selbst eine Ausbildung in der Pflege absolviert und weiß, dass dieser Beruf “das Herz bewegt”. “Gehen Sie mit Stolz diesen Weg, bleiben Sie menschlich, bleiben Sie mitfühlend”, gab er den Examinierten mit auf den Weg.
“Hut ab”, so Professor Dr. Thomas Kallert, Leitender Ärztlicher Direktor der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken, der die Entscheidung der jungen Pflegekräfte für diesen Beruf lobte und bewunderte. Kallert sprach von den Herausforderungen, die Gesundheitssystem und ganz allgemein die Gesellschaft bereit halten. Sein Tipp an die Examinierten: “Fokussieren Sie sich immer wieder auf unser Kerngeschäft - die bestmögliche Behandlung der uns anvertrauten Patienten." Und Pflegebereichsleiterin Cornelia Wölfel ergänzte: “Ihr seid unverzichtbar für unser Gesundheitssystem, Ihr seid die, die hinschauen, wenn die Gesellschaft wegschaut.” Pflege - ein Beruf mit Zukunft, wenn auch nicht mit einer leichten Zukunft, so formulierte es Schulleiter Thomas Kirpal. Das Rüstzeug für diese Zukunft haben die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren auf jeden Fall mitbekommen.
Die Jahrgangsbesten: Maxima Popp mit einem Notendurchschnitt von 1,08, Kevin Jandl (Notendurchschnitt 1,74), Adrian Klappan (Notendurchschnitt 1,75).
Glückwünsche des Bezirks übermittelte Peter Meyer, Direktor der Bezirksverwaltung.