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News

Drei Generationen am Pflegebett - Wenn Mütter und Töchter gemeinsam arbeiten

Früher war es gängig den Eltern im Beruf nachzufolgen: Der Sohn des Hufschmieds wurde wieder Schmied, der Bauernsohn übernimmt den Hof, der Nachtwächter gibt seine Aufgabe an den Sprössling weiter. Doch heute ist es nicht mehr üblich, dass Kinder beruflich in die Fußstapfen ihrer Eltern treten. An der Bezirksklinik Rehau aber schon: Hier folgen gleich zwei Töchter ihren jeweiligen Müttern nach und entschieden sich für einen Beruf in der Pflege. Über drei Generationen hinweg.

Pflege statt Handwerk

Für die 17-jährige Luana Egler beginnt am 1. April die dreijährige Ausbildung an der Pflegeschule am Bezirkskrankenhaus Bayreuth und als erste Schülerin wird sie zukünftig am Standort in Rehau tätig sein. Schon als Kind verbrachte Luana viel Zeit mit Menschen, ihre Mutter arbeitete nämlich damals schon in einem Seniorenheim und nahm die Tochter oft mit zur Arbeit.

„Früher konnte ich mir aber überhaupt nicht vorstellen, dass mich der Pflegeberuf so begeistern würde“ erinnert sich Luana. Auch in der Familie sah man Luana eher in einem handwerklichen Beruf. Ihr Interesse an Psychologie und ein freiwilliges soziales Jahr führte sie dann an die Bezirksklinik und so entdeckte sie ihren Traumberuf.

 

Mehr Zeit für den Patienten

Die Entscheidung ihrer Tochter für eine Arbeit im sozialen Bereich macht ihre Mutter mächtig stolz. Auch Franziska Egler wurde schon von klein auf mit dem Pflegeberuf vertraut gemacht, wie ihre Tochter hat auch sie ihre Mutter, die damals in einer Senioreneinrichtung gearbeitet hat, häufig zur Arbeit begleitet. Während ihrer Ausbildung hatte die 39-Jährige bereits einen Praktikumseinsatz an der Bezirksklinik, entschied sich dennoch zunächst für die Beschäftigung in einem Altenheim und später im ambulanten Intensivpflegedienst. Nach zehn Jahren war es Zeit für einen Tapetenwechsel und so kam sie auf Empfehlung ihrer Mutter an die Klinik und kann sich inzwischen nichts anderes mehr vorstellen. „Hier an der Klink sieht man, dass man in seinem Beruf etwas bewirken kann, es gibt die Möglichkeit, sich für den Patienten Zeit zu nehmen und Gespräche zu führen“ betont sie. Seit nun zwei Jahren gehört Franziska Egler auch zum dreiköpfigen Team der Pflegedienstleitung und ist somit auch die Vorgesetzte ihrer Mutter.

 

Was hat sich im Laufe der Jahre im Pflegeberuf verändert?

Heutzutage eine Seltenheit: Seit rund 40 Jahren arbeitet die Mutter von Franziska und Luanas Oma im Pflegeberuf. Auch sie hat den Wechsel in die psychiatrische Pflege nie bereut. Nach ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin arbeitete Michaela Zweschper zunächst in einer Senioreneinrichtung und kam 2005 an die Bezirksklinik Rehau. „In den vergangenen Jahren wurde den Pflegekräften immer mehr abverlangt“ sagt sie „Zu Überstunden und Schichtdienst kommt zu den eigentlichen pflegerischen Tätigkeiten immer mehr bürokratische Aufwand hinzu“. Arbeitszeit die so genutzt werden muss, fehle dann in vielen Einrichtungen für die Versorgung der Patienten. Hier an der Klinik gäbe es keinen so enormen Zeitdruck mehr und es bliebe mehr Zeit für die persönliche Versorgung.

 

Fachkräftemangel in der Pflege

Obwohl dieser Beruf sehr sinnesstiftend sein kann und trotz attraktiver Rahmenbedingungen einer Fachklinik ist auch an der Bezirksklinik Rehau der Fachkräftemangel spürbar. „Es ist schwierig, gutes und qualifiziertes Personal zu finden, das den Beruf auch über Jahrzehnte ausüben möchte, viele wechseln schon nach der Ausbildung in andere Bereiche“ macht Egler deutlich. Der Beruf müsse in punkto Entlohnung und Flexibilität schon in der Ausbildung attraktiver gestaltet werden, fordert sie. Wünschenswert wäre ein verpflichtendes soziales Jahr, denn viele, die letztendlich in diesem Beruf landen, hätten sich vorher gar nicht mit einem sozialen Beruf auseinandergesetzt.

Auch in den Pflegeteams treffen heute die unterschiedlichen Generationen zusammen, jede Generation hat andere Bedürfnisse und bringt unterschiedliche Fähigkeiten mit, doch für alle steht das Wohlergehen des Patienten im Vordergrund. Familie Egler/Zweschper hat in der Pflege ein Zuhause gefunden, ausschlaggebend ist wohl die Vielseitigkeit, die dieser Beruf bietet und auch wenn sich manchmal Berufliches und Privates vermischen, genießen es die Mütter und Töchter gegenseitig voneinander zu lernen.