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News

„Den ganzen Menschen betrachten“

Am Welt-Asthma-Tag fordert das Lungenzentrum am Bezirksklinikum Obermain eine rechtzeitige und konsequente Behandlung der Volkskrankheit Asthma

„Deutsche erkranken immer häufiger an Asthma, COPD und Lungenkrebs“. So überschrieb es 2023 die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in ihrem Weißbuch Lunge und stellte damals fest: „Das Auftreten von Asthma hat in den vergangenen Jahren um 17 Prozent zugenommen, das von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) um acht Prozent, von Lungenkrebs um 33 Prozent und von Lungenembolien um 71 Prozent. Das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom, also verminderte Atmung oder Atemstillstände während des Schlafs, verzeichnet sogar einen Anstieg von 92 Prozent.“

Bei Asthma oder auch Asthma bronchiale handelt es sich um eine entzündliche Atemwegserkrankung von weltweiter Bedeutung. Immer am 7. Mai gedenkt daher die Menschheit dieser Erkrankung am Welt-Asthma-Tag. Der Begriff Asthma hat altgriechische Wurzeln und bedeutet so viel wie Keuchen oder Beklemmung. Die Empfindlichkeit der Lunge und ihrer Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen wie Allergenen, Kälte oder Anstrengung ist dabei erhöht und es kommt zu Entzündungsreaktionen der Atemwege. Asthmatiker haben nicht selten ein Gefühl der Enge im Brustbereich und oft auch Atemnot, Husten, Lungenpfeifen und Kurzatmigkeit. Hin und wieder gesellen sich beschwerdearme oder beschwerdefreie Intervalle hinzu, die den Asthmatiker in falsche Sicherheit wiegen können. Die Symptome können dabei auch nachts auftreten und bei einer spontanen Verschlechterung unbehandelt bis zum Tod führen.

„Das eine Asthma gibt es nicht. Dazu ist diese Erkrankung in ihren Ausprägungen und Entstehungsformen zu unterschiedlich“, klärt Dr. med. Saleh Al Hamoud auf. „Sehr wichtig ist eine rechtzeitige und konsequente Behandlung. Und auch bei dieser Erkrankung kommt es immer darauf an, den Patienten in seiner speziellen Umgebung und in seiner Gesamtheit als Mensch zu betrachten. Dazu bedarf es einer überaus sorgfältigen Diagnostik und einer auf den Betroffenen individuell abgestimmten Therapie.“

Al Hamoud ist Chefarzt am Lungenzentrum des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg. Die Klinik in Oberfranken ist seit vielen Jahrzehnten auf die Behandlung von Erkrankungen der Atmungsorgane, unter anderem Asthma, COPD, Lungenkrebs und Schlafapnoe spezialisiert.

Ist das Asthma allergisch bedingt, kann bei einem Pollenasthma schon eine Hyposensibilisierung helfen. Kortisonspray zur inhalativen Therapie gehört seit langem zu den Standards auch bei nicht-allergisch bedingtem Asthma. Oberstes Ziel ist es, die Entzündung in den Bronchien einzudämmen und deren Überreaktion zu verhindern. Ängste vor Nebenwirkungen bei inhalativ verordnetem Kortison sind in der Regel unbegründet. Es hilft Asthmaanfälle zu vermeiden, die ansonsten die Entzündungsvorgänge im Körper ankurbeln und die Atemwege auch dauerhaft schädigen können.

„Manchmal wissen Betroffene nicht, dass sie ein Asthma haben, und leiden unnötigerweise“, so der Kutzenberger Chefarzt. „Bei schwerem Asthma können auch sogenannte Biologika zum Einsatz kommen. Das sind biotechnologisch hergestellte Antikörper, die der Patient regelmäßig erhält.“

Gerade Asthma lasse sich überwiegend sehr gut medikamentös einstellen. Bei schweren oder unklaren Verläufen sei allerdings auch an einen stationären Aufenthalt in einer Lungenfachklinik zu denken, so der Chefarzt. Denn manchmal könne auch Asthma mit COPD, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, verwechselt werden, weil sich die Symptomatik zum Teil gleiche. „Atemnot, Husten und Auswurf gibt es bei beiden Erkrankungen“, stellt Al Hamoud fest.  „Ein Teil der ärztlichen Kunst ist es, eine klare Trennlinie zu ziehen, aber auch festzustellen, wenn beide Erkrankungen gleichzeitig vorliegen und sich quasi überlappen“.

Foto:
Lungenfunktionstest im Bodyplethysmographen: Verschiedene Parameter können gemessen werden.