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Demenzprävention: Fangen Sie an. Jetzt.

Der wichtigste Rat, den Dr. Christian Mauerer, Leiter der Gerontopsychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth, allen Menschen ans Herz legt: „Fangen Sie an. Jetzt.“ Denn tun könne man tatsächlich auch selbst einiges, um einer Demenz vorzubeugen.

Klar, eine Garantie gibt auch das gesündeste Leben nicht, doch Studien zeigen auch, dass fast die Hälfte an Demenzerkrankungen vermieden werden könnten, wenn man aktiv etwas dafür tut.

Ob jemand an Demenz erkrankt, hängt von vielen Faktoren ab. Wie alt man wird (klar, wer jung stirbt, bekommt im Alter keine Demenz mehr), aber auch von genetischen und gesundheitlichen Faktoren. Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüsse spielen auch eine Rolle. 

Der erste Ansprechpartner, so Mauerer, sei erst einmal der Hausarzt. Er oder sie soll abchecken, ob körperlich alles passt und gegebenenfalls beeinflussbaren Risiken gegensteuern. Ist das Hörvermögen noch in Ordnung? Oder braucht man vielleicht ein Hörgerät? Hat die Brille die richtige Stärke? Sind Blutdruck und Diabetes richtig eingestellt? Passt der Vitamin- und Hormonspiegel? Dies alles checken und wenn nötig behandeln zu lassen, trage laut Mauerer schon sehr dazu bei, Demenz zu vermeiden.

An vielen Stellschrauben kann jeder einzelne dann selbst drehen. Man soll in Bewegung und aktiv bleiben, besser nicht rauchen, auf Alkohol verzichten, auf sein Gewicht achten, sich ausgewogen ernähren, sich ausreichend Schlaf holen. Eine Ursache von Demenz sind Durchblutungsstörungen des Gehirns. Es gilt daher also, Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen, Cholesterin zu behandeln. Auch Verletzungen am Kopf erhöhen das Demenzrisiko. Einfachstes Gegenmittel: Tragen Sie beim Radfahren oder Skaten einen Helm. 

Mauerer verweist auch auf die Bedeutung von sozialen Kontakten. Gerade in höherem Lebensalter sei es auch wichtig, mit Gleichaltrigen Kontakt zu halten – weil man die gleiche Sprache spreche. 

Aktiv und neugierig bleiben – auch das helfe einer Demenz vorzubeugen. „Lernen Sie gerne einmal etwas Neues, gehen Sie tanzen“, die vielbeschworenen Kreuzworträtsel helfen indes wenig. „Irgendwann weiß man einfach, dass der Fluss mit drei Buchstaben der Nil ist.“ 

Demenz ist nicht heilbar. Aber mit der richtigen Vorsorge kann man viel dafür tun, die Krankheit gar nicht erst entstehen zu lassen oder zumindest hinauszuzögern. Also fangen Sie damit an. Jetzt. 

 

Am Bezirkskrankenhaus Bayreuth gibt es enge Kooperationen mit Selbsthilfegruppen. Kontakte zum Thema Demenz finden Sie unter https://www.gebo-med.de/unternehmen/kooperationen